Kontakt:
Ulrich Wehpke GmbH
Von-Ketteler-Str. 124
47807 Krefeld
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Der Seckenzug:
Woher der Name kommt, weiß ich nicht. Ich weiß aber eines ganz genau: Der Seckenzug ist eine Wucht für sich. Mit ihm kann man fast jedes Profil selbst herstellen. Ohne teuere Spezialwerkzeuge und ohne Werkzeugmacher. Einfach und mit Goldschmiedischenen Mitteln herzurichten, ist er in wenigen Minuten den Wünschen angepasst und versieht seinen Dienst auf das Allerfeinste.
Die Herstellung der Werkzeugaufnahme ist vielleicht etwas für einen Schlosser, nicht jeder Goldschmied hat das Werkzeug dazu. Der Rest ist dann dafür aber eine Kleinigkeit.
Herstellung der Werkzeug- Aufnahme:
In einen Stahlklotz in beliebigen Maßen, meiner ist etwa100x30x50 mm, wird zunächst ein Sackloch gebohrt, passend für ein M-8 Gewinde. Etwa in der Mitte des Klotzes wird eine zweite Bohrung senkrecht zur ersten angebracht und ganz durchgebohrt. Durch diese Öffnung (Durchlass) wird später das Material durchgesteckt. Darunter, etwa 10 mm tiefer, wird eine kleinere, parallel verlaufende Bohrung angebracht. Diese verläuft ebenfalls durch den ganzen Klotz und ist etwa 1,5 mm stark. Sie dient zur Aufnahme eines „Nägelchens“, mit welchem das untere Werkzeug gegen Verdrehen gesichert wird. Nun wird in das Sackloch ein etwa 20 mm tief reichendes Gewinde geschnitten, so dass eine Schraube M8 20 mm tief eingedreht werden kann. Die Schraube erhält einen Knebel, damit sie v. Hd. bedient werden kann.
Herstellung der Werkzeug für ein Zargenprofil:
Ein in das Bohrloch passender runder Stab aus härtbarem Stahl wird in das Sackloch geschoben, bis er unten aufsitzt. Danach zeichnen wir mit einem Filzschreiber die gewünschte Länge an. Der Stift soll etwas über die Mitte des Durchlass- Loches reichen. Heraus ziehen und abschneiden, bitte rechtwinkelig ;-) Danach wieder einschieben, dafür sorgen dass er unten aufsitzt. Danach vom langen Stück des Rundmaterials ein weiteres Stück abschneiden. Es sollte so lang sein, dass es bis in den Gewindebereich reicht. Beide Enden glätten und in das Loch stecken. Mit der Knebelschraube festsetzen. Nun mit dem kleinen Bohrer in das dünne Loch bohren und den unteren Stift durchbohren. Danach einen Drahtstift anpassen, so dass er durch das Loch geht und den Stift arretiert.
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Der obere Stift wird leicht ballig zugerichtet und poliert. Danach weiß glühen und in Öl abschrecken. Nun die bearbeitete Seite wieder polieren und gelb anlassen. Das geht so: den Stab in der Mitte anwärmen. Wenn er anfängt sich zu verfärben, wandert die Farbgrenze zum Ende hin, da die Wärme sich ausbreitet. Sobald die polierte Fläche anfängt gelb zu werden, das Teil sofort in kaltes Wasser schmeißen - und fertig.
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Der untere Stift wird erst einmal von beiden Seiten dachförmig angefeilt. Der sich ergebende „First“, wird entsprechend dem Profilwunsch vorsichtig zugefeilt, geschmirgelt, poliert, gehärtet und wieder poliert.
Anwendung:
Der untere Teil des Stahlklotzes wird in den Schraubstock gespannt, die Stellschraube ist gelockert, der Arretierstift eingeschoben und das untere Werkzeug hoffentlich richtig herum drin. Manchmal haben diese Dinge eine Vorder- und auch eine Rückseite. Aber das findet man schnell heraus. Nun wird ein Stück Flachdraht, ca. 0,8 mm stark eingelegt und die Stellschraube vorsichtig etwas zugedreht. Aber wirklich nur etwas, denn die Wirkung ist immer gleich riesig. Wenn Wachs dran ist und die Muckis in Ordnung sind, sollte sich der Flachdraht nun durchziehen lassen. Der Vorgang wird nun einige Male wiederholt, bis das gewünschte Profil entstanden ist.
Keine Angst! Fehler werden sich einschleichen, und Ihr werdet sie finden und beseitigen. Die bereits gehärteten Stifte lassen sich mit einer Diamantfeile leicht bearbeiten. Wer keine hat, der muss entweder schmirgeln, oder das Teil weichglühen, also rot machen und ganz langsam abkühlen lassen. Danach geht’s weiter wie oben beschrieben.
Möglichkeiten:
Sie sind schier unermesslich: Draht mit Absätzen für Fassungen, Draht für Schienen die aussehen, als ob sie aus mehreren Runddrähten zusammengelötet wurden, Dreieckiger Draht Trapezförmiger, sogar eine komplette Zarge mit integriertem Spiegelrand habe ich schon darauf hergestellt, allerdings mit 2 Formstiften – kurz, wer zu viel Zeit hat, der kann sie mit diesem Stück Eisen wirkungsvoll vernichten!